In erster Linie möchte ich meinen kleinen Tageskindern ein zweites Zuhause sein. Ein Ort an dem sie sich geborgen fühlen und angenommen, so wie sie sind. Bedingungslos.

Es geht mir darum zu sehen, was jedes Kind mit sich bringt, wo seine individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten liegen, diese zu fördern und sie darin zu bestärken. Damit sie eben, wie es in dem Lied heißt, ihre eigene innere Schönheit, die in ihrer Individualität liegt, erkennen und selbstbewusst leben können. Gerade die ersten Lebensjahre sind prägend hinsichtlich der Erfahrungen, die man diesbezüglich macht und darin sehe ich meine Aufgabe als begleitende Erziehungsperson.

Der respektvolle Umgang mit Menschen ist für mich ein moralisches Prinzip, das zu vermitteln mir sehr am Herzen liegt. Dazu gehört zunächst, dass ich selbst den Kindern respektvoll auf Augenhöhe begegne. Sollte mir es einmal nicht gelingen, weil an so manchem stressigen Tag, ich nicht mehr so handeln kann, wie ich es eigentlich möchte, ist es selbstverständlich, dass ich dafür um Verzeihung bitte. Also die Vorbildfunktion in jeder Hinsicht nutze und mich selbst überprüfe, ob ich auch so handle, wie ich es von den Kindern fordere. Dies war schon in der Erziehung meiner Kinder sehr wichtig für mich und ich habe dabei viel über mich selbst gelernt.

Deswegen erachte ich es als wichtig das soziale Miteinander hier, zunächst im kleinen Rahmen zu lernen. Nach den pädagogischen Prinzipien der heutigen Zeit, gibt es bei den üblichen auftretenden Konflikten erstmal Raum, um selbst nach Lösungen zu suchen und nur wenn ich sehe, dass die Kinder damit überfordert sind, greife ich ein.

Mein Schwerpunkt ist die Zweisprachigkeit Italienisch-Deutsch. So spreche ich grundsätzlich mit meinen Tageskindern Italienisch, es sei denn es ist von den Eltern nicht gewünscht. Und ich habe natürlich auch Kinder die ausdrücklich Deutsch lernen sollen. Ich spreche also jedes Kind in der jeweiligen Sprache an. Darüber hinaus vermittle ein Grundwissen des kulturellen Hintergrundes, indem wir italienische Kinderlieder singen, italienische Kinderbücher lesen und die Gestik und Mimik, die zur italienischen Sprache gehört benutzen. Außerdem koche ich zu einem großen Teil Italienisch.

Ich finde es ist in der heutigen Zeit eine große Chance früh mit Fremdsprachen in Kontakt zu kommen, da kleine Kinder sie sehr leicht lernen und die Erfahrung mit meinen eigenen Kindern hat gezeigt, dass sie auch später wenig Probleme haben weitere Fremdsprachen zu lernen, weil es für sie schon selbstverständlich ist, dass ein und dieselbe Sache zwei unterschiedliche Namen hat.

Eine große Hilfe dabei ist mir mein immersives Sprachkonzept, das ich auch für meine Kurse "Italienisch für Kinder" benutzte, die ich gab bevor ich in die Kindertagespflege wechselte. Lernen mit allen Sinnen ist die Divise. Sprachen schaffen eine Brücke zu den Menschen. Sprache ist die Voraussetzung für Verständnis. Eine fremde Sprache lernen erweitert den Geist, denn er öffnet sich für eine andere Mentalität, für neue Denkweisen. In der heutigen Zeit, eine immer bedeutungsvollere Eigenschaft.